Im Oktober beginnt die ruhige Jahreszeit im Garten. Doch bevor Pflanzen und Böden in die Winterruhe gehen, gibt es noch viele Aufgaben zu erledigen. Jetzt ist die beste Zeit, um zu pflanzen, zu düngen, zu schneiden und empfindliche Pflanzen zu schützen. Wer im Oktober sorgfältig arbeitet, wird im Frühjahr mit kräftigen, gesunden Pflanzen und einem gepflegten Garten belohnt.
Pflanzen und Pflegen von Bäumen und Sträuchern
Der Oktober ist die beste Zeit für das Pflanzen von Sträuchern und Laubbäumen. Um einen Baum oder einen Strauch zu pflanzen, sollte man zuerst ein Pflanzloch ausheben und Kompost oder hochwertige Gartenerde einfüllen. Nach dem Einsetzen der Pflanze wird der Boden gut angedrückt und reichlich gewässert. Wurzelnackte Pflanzen, wie zum Beispiel Heckenpflanzen, sollten vorübergehend eingeschlagen werden, wenn sie nicht sofort gesetzt werden können.
Auch Rosen können jetzt noch gepflanzt werden. Sie haben ausreichend Zeit, um neue Wurzeln zu bilden und im Frühjahr kräftig auszutreiben. Rosen bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Standort und einen humusreichen, leicht feuchten Lehmboden. Beim Pflanzen empfiehlt es sich, die Erde mit speziellem Rosendünger zu vermischen.
Pflanzen aus wärmeren Regionen – etwa Sommerflieder, Clematis oder Fächerahorn – sollten durch eine Abdeckung aus Erde, Rindenmulch oder Laub (20–40 cm hoch) geschützt werden. Selbst wenn Triebe im Winter zurückfrieren, treiben sie aus den geschützten Pflanzenteilen im Frühjahr wieder aus.

Düngen im Herbst
Im Oktober sollten Pflanzen noch einmal mit Phosphor- und Kaliumdünger versorgt werden. Diese Nährstoffe stärken die Wurzeln und erhöhen die Frostresistenz. Auf Stickstoffdünger sollte jetzt verzichtet werden, da er das Wachstum verlängert und die Triebe nicht ausreichend verholzen – sie könnten im Winter erfrieren. Als natürliche Alternative eignet sich gut ausgereifter Kompost oder Mist, der in den Boden eingearbeitet wird. Auch abgestorbene Pflanzenteile können auf den Komposthaufen gebracht werden, wo sie im Frühjahr wieder wertvollen Humus liefern.
Flächen, auf denen einjährige Pflanzen gewachsen sind, sollten gründlich gereinigt und umgegraben werden. Dabei entfernt man Unkraut, lockert den Boden und bringt organischen Dünger ein – das bereitet die Beete optimal auf die nächste Saison vor.
Stauden und einjährige Pflanzen
Viele einjährige Sommerblumen blühen im kommenden Jahr besonders früh, wenn man sie bereits im Herbst aussät. Geeignet sind unter anderem Schwarzkümmel, Kornblume, Kosmee, Mohn, Ringelblume, Rittersporn oder Schleierkraut. Die jungen Pflänzchen, die vor dem Winter erscheinen, sollten mit Tannenzweigen oder Laub abgedeckt werden, um sie vor Frost zu schützen.
Bei Stauden wie Maiglöckchen ist jetzt Pflanzzeit. Sie bevorzugen halbschattige oder schattige Standorte, zum Beispiel unter Bäumen oder entlang von Hecken. Alte Stauden können jetzt geteilt und an neuen Plätzen eingepflanzt werden – so verjüngen sie sich und wachsen im Frühjahr kräftiger.
Zwiebelpflanzen pflanzen oder ausgraben
Bis Mitte Oktober sollten Frühblüher wie Zierlauch, Schwertlilien, Traubenhyazinthen, Schneeglöckchen, Tulpen, Lilien und Krokusse gesetzt werden. Nur so können sie vor dem Frost ausreichend Wurzeln bilden. Zwiebelpflanzen, die nicht winterhart sind – etwa Galtonia, Schopflilien oder Gladiolen – müssen dagegen ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Nach den ersten Frösten werden auch Knollenbegonien und Dahlien aus der Erde genommen, getrocknet und in einem kühlen, trockenen Raum (zum Beispiel Keller oder Garage) gelagert.

Arbeiten im Gemüsegarten
Auch im Nutzgarten ist der Oktober eine arbeitsreiche Zeit. Jetzt werden die letzten Gemüsearten geerntet – etwa Karotten, Rote Bete, Sellerie, Kohl, Kürbis oder Lauch. Die abgeernteten Beete sollten gründlich gereinigt und gelockert werden. Wer möchte, kann eine Gründüngung säen, zum Beispiel Winterroggen oder Senf, um den Boden zu verbessern.
Für das nächste Jahr kann bereits Knoblauch oder Steckzwiebeln gesteckt werden – sie entwickeln sich über den Winter und liefern im Frühsommer eine frühe Ernte. Auch Obstbäume benötigen Aufmerksamkeit: Entfernen Sie Fallobst, kranke Früchte und abgefallene Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Junge Bäume sollten mit Stammschutz, etwa Kokosmatten oder Kunststoffmanschetten, gegen Frost und Wildverbiss geschützt werden.
Hecken, Rasen und Laubpflege
Der Oktober ist ideal, um Hecken zu pflanzen oder zu verjüngen. Immergrüne Arten wie Thuja, Eibe oder Kirschlorbeer sollten rechtzeitig gesetzt werden, damit sie noch vor dem Frost anwachsen. Laub sollte regelmäßig vom Rasen entfernt werden, damit die Gräser nicht faulen. In Beeten und unter Sträuchern kann es jedoch liegen bleiben – dort dient es als natürlicher Frostschutz und Lebensraum für Igel und Insekten.
Der Rasen wird ein letztes Mal gemäht, etwa auf 4 cm Höhe. Anschließend kann man ihn leicht vertikutieren und mit Kaliumdünger stärken. So kommt er widerstandsfähig durch den Winter.
Pflege von Teich und Gartentechnik
Ein Gartenteich benötigt im Herbst besondere Pflege. Abgestorbene Pflanzenteile werden abgeschnitten, Laub mit einem Netz abgefangen und der Teichgrund von Schlamm befreit. Pumpen, Filter und Beleuchtung sollten gereinigt und – falls nicht frostsicher – aus dem Wasser genommen werden. Empfindliche Wasserpflanzen kann man in tiefere Bereiche des Teichs versenken oder in ein kühles Winterquartier bringen.
Auch Gartengeräte verdienen jetzt Aufmerksamkeit: Schneiden, reinigen, trocknen und leicht einölen verlängert ihre Lebensdauer. Gießkannen und Schläuche sollten entleert und frostfrei gelagert werden.
Balkon- und Kübelpflanzen vorbereiten
Empfindliche Kübelpflanzen wie Oleander, Fuchsie oder Bougainvillea müssen ins Winterquartier umziehen, sobald die Temperaturen nachts unter fünf Grad fallen. Entfernen Sie welke Blätter und kontrollieren Sie die Pflanzen auf Schädlinge. Robuste Arten wie Lavendel oder Rosmarin können mit Jutesäcken oder Vlies geschützt draußen überwintern.

Planung, Kompost und Kontrolle
Der Oktober ist auch eine Zeit der Planung. Nutzen Sie die ruhigeren Tage, um neue Gartenideen zu entwickeln, Beete zu gestalten oder Pflanzenlisten für den Frühling zu erstellen. Der Komposthaufen sollte umgesetzt und durchlüftet werden – frischer Sauerstoff beschleunigt die Zersetzung. Zum Schluss lohnt sich ein Rundgang durch den gesamten Garten: Entfernen Sie kranke Blätter, morsche Äste und Pflanzenreste, damit keine Infektionsherde überwintern.
Ein gut vorbereiteter Garten dankt es im Frühjahr mit gesunden Pflanzen, saftigem Rasen und reicher Blüte. Wer im Oktober mit Sorgfalt pflanzt, düngt und schützt, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Gartensaison im nächsten Jahr.










